Klimawandel oder Klimakollaps

Warum verwenden wir den Begriff Klimakollaps, statt wie alle anderen im deutschsprachigem Raum Klimawandel?

Nun Klimawandel impliziert einen langsamen, wenig verändernden, also nahezu harmlosen Prozess.
In Wirklichkeit gehen aber fast alle realistischen Szenarien von mindestens einem Anstieg von 2 Grad Celsius in einem Jahrhundert aus, bei ungebremsten Emissionen sogar von 4 Grad. Dies mag nicht nach viel klingen, ist aber einer der schnellsten, in seiner ungebremsten Form wahrscheinlich sogar der schnellste bekannte Anstieg in der gesamten Erdgeschichte!

Wir bezeichnen den Prozess einer Klimaveränderung zudem dann als Kollaps, wenn er nicht nur einzelne Spezies aussterben lässt, sondern ganze Ökosysteme unwiederbringlich vernichtet, weil sie sich nicht schnell genug an das sich rasch verändernde Klima anpassen können.

Beispielsweise werden die Korallen, ein Ökoysystem das ca. 25% aller marinen Lebewesen umfasst bei 1,5°C schwer leiden aber in ausreichender Menge überleben um sich zu regenerieren, aber schon bei 2°C praktisch aussterben. Da die realistischten Szenarien aber von mindestens 2,5°C, wahrscheinlich sogar von 3°C mehr ausgehen kommt man nicht umhin solche Szenarien - die realisitischten wie gesagt, also die wahrscheinlichsten - als Klimakollaps zu bezeichnen.

Bei diesen Temperaturanstiegen geht es nicht nur um Korallenriffe, sondern um sämtlich Eiswelten, von der Arktis bis zum Hochgebirge. Eis, das einmal geschmolzen ist, kommt nicht wieder, sondern erhöht den Meeresspiegel dauerhaft.

Auch unsere heimischen Ökosysteme würden einen Temperaturanstieg in dieser Größenordnung nicht verkraften. Selbst bei den nur 1°C mehr die wir derzeit haben ist bereits in manchen Bundesländern wie Thüringen über ⅓ aller Bäume am absterben, wie jeder mit eigenen Augen sehen kann.